Als Claudia Niedermeier vor einigen Monaten auf einer Party von ihrem Plan mit der Wärmepumpe erzählte, schüttelten alle den Kopf. "Oh nee, mach das bloß nicht!" Die 63-Jährige wohnt im Münsterland, in einem alten Bauernhaus mit Dielenboden. Die vergangenen 30 Jahre heizte Niedermeier ihr Haus mit Flüssiggas, wie das bei vielen Häusern in der Gegend üblich ist. "Ich habe immer den Tank in meinem Garten gesehen", erzählt sie heute am Telefon, "und jedes Mal gedacht: Der muss weg." Niedermeier mochte das Gefühl nicht, mit literweise brennbarem Gas auf dem Grundstück zu leben. Außerdem sorgt sie sich um das Klima. Eine Wärmepumpe, dachte sie, das könnte die Lösung sein! "Aber alle haben mir davon abgeraten." Ein befreundeter Architekt verglich ihren Plan, einen Altbau mit einer Wärmepumpe auszustatten, mit der Idee, einen Swimmingpool mit einem Tauchsieder für die Küche zu heizen. Purer Wahnsinn also. Der Installateur, den Niedermeier mit dem Einbau beauftragen wollte, riet ebenfalls ab. In ihrem Haus ohne Fußbodenheizung werde es mit einer Wärmepumpe niemals richtig warm. Niedermeier wurde unsicher, zögerte.